'In der Drucht' - Duisburg-Großenbaum

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
der Interessierte

'In der Drucht' - Duisburg-Großenbaum

Beitrag von der Interessierte » 15.04.2004 01:00

Guten Tag!
Bei einen Wanderung durchs Angertal habe ich nur teilweise gesprengtes groesseres Bauwerk im Angertal gefunden. Die Anlage besteht aus einem relativ grossem mehrstäckigen Hauptbunker bei dem ein unterirdischer Eingang zugeschüttet ist.
Zur Talseite hin sind ca. 4 m hohe Betonwände und eine Scharte
die für PAK oder Flak gedient haben könnte. für eine reine FLAK stellung erscheint mir die Anlage mit mehreren hunder Qm Beton jedoch reichlich gross. Ausser der Auermühle, einer Papierfabrik (ca. 800 m entfernt) und der Kalksteinbahn gibt es hier jedoch weit und breit nichts zu verteidigen. Die Stellung ist strategisch eher ein Versteck als eine echte Verteidigunsanlage. Genaue Lage: Hommerichweg im Angertal zwischen Ratingen u. Eggerscheid. Ich habe weder in meinen Büchern über Festungsbauwerke noch in meinen Heimatbüchern etwas über diese Anlage gefunden. Hat jemand eine Idee????

Bin für jede Info über Bauwerke im Bereich Ratingen dankbar, so auch über die ehemaligen Stellung im Lintorfer Wald "in der Drucht und Nähe alter Mülldeponie auf der Stadtgrenze nach Duisburg". In den Heimatkundebüchern wird dieses Thema nie erwähnt....
Scho einmal Danke!!!

Carsten

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Beitrag von EricZ » 15.04.2004 09:02

Hallo Carsten,

was meinst Du genau mit ehemaliger Stellung in der Nähe "In der Drucht"?

Mitten im Wald?

Kenne die Gegend eigentlich recht gut von meinen Streifzügen durch die Wälder als Junge, aber auf anhieb fällt mir da nichts ein... :?

Gruß eines Bissingheimers, Eric
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der Interessierte

Beitrag von der Interessierte » 15.04.2004 12:07

Hallo Eric!
wenn man vor ca. 10 Jahren die Druchcht aus Lintorf Kommend in den Wald ging, gab es verschiedene kleinere Fuß- und Fahrradwege Richtung Duisburg und Richtung "Kinderheim". Hier gab es in unmittelbarer Näche diverse kleinere Zugänge, die aussen aus Beton - und Innen mit Backsteinen ausgemauert waren. Teilweise gab es auch kl. Flakstellungen (Schienenträger teilweise damals noch vorhanden). Die Ringänge waren teilw. nach 3.4 Metern zugemauert ider mit rollenweise rostigem Stacheldraht zugestopft. Heute erkennt man diese Stellen (u. a. auf dem Weg zum ehemaligen kinderfriedhof) nur noch an Erdhaufen (alle aufge-
schüttet) die nur ca 2-3 Meter von den Wegen entfernt liegen. Überwiegend sind diese Mit Brombeersträuchern überwachsen, aber dennoch auffindbar.

Viele Grüße

Carsten

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Beitrag von EricZ » 15.04.2004 12:42

Hallo Carsten,

an sich sollte man dieses Thema nach meiner einschätzung vom Ruhrstab in Kettwig -Thema trennen, da nach meiner Auffassung zwischen Maria in der Drucht und dem Ruhrstab keine Verbindung besteht.

Ich habe einen Kartenausschnitt genommen, auf dem einige Stellen zu erkennen sind.

Vielleicht kannst Du den relevanten Bereich man markieren. Ich habe eine gewisse Ahnung zwar, aber das ganze Waldgebiet ist recht spannnend "strukturiert und voller Relikte, nicht nur aus der Zeit des WKII...

Grüße, Eric


PS: Kennst Du übrigens "Die Quecke"? http://www.lintorf-die-quecke.de/

Da gibt es immer wieder spannende Artikel zu finden, kostet so gut wie nix und kann man in Lintorf käuflich erwerben.
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sugambrer

"Maria in der Drucht"

Beitrag von sugambrer » 15.04.2004 13:29

Hallo,
die von Carsten geschilderte Stellung ist mir nicht bekannt,jedoch weiß ich,daß Generalfeldmarschall Model in Ratingen Lintorf/Grenzgebiet Duisburg(genauere Angaben sind mir nicht bekannt) den Freitod gewählt hat.Kann es sein ,daß sein Aufenthaltsort der letzten Kriegstage im Ruhrkessel und Sterbeort mit dieser Stellung in Zusammenhang steht? :?: Viel geographischen Spielraum dürfte er am 21.04.'45 nicht mehr gehabt haben.Was denkt Ihr dazu?
Schöne Grüße,sugambrer

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Beitrag von EricZ » 15.04.2004 14:05

Moin,

Die besagte Stelle ist nicht wirklich weit vom gezeigten Kartenausschnitt entfernt.

Sie befindet sich auf der der Bahnstrecke gegenüberliegenden Seite, Luftlinie keinen Kilometer entfernt, Richtung Duisburg-Großenbaum vor dem FKK-Gelände des "Lichtbund Niederrhein" in einem offeneren Buchenwaldbereich.

Model hatte von der Stelle aus noch kurz vor seinem Freitod Funkverbindung zur 4. Flakdivision auf der Wolfsburg. Das Gelände gehört dem Grafen Spee. Die Exhumierung und Umbettung wurde einige Zeit nach dem Kriege vorgenommen.

Übrigens, wenn man die Strecke Druchter Weg / Saarner Str. Richtung Großenbaum Bhf. fährt, kann man an der kleinen Dickelsbachbrücke ein in seiner Art ziemlich seltenes MLC-Schild finden :)

Grüße Eric
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Beitrag von EricZ » 15.04.2004 15:20

Moin,

hier noch eine Ergänzung zum Thema Drucht (das Angertal ist übrigens einiges von hier entfernt).

Auf dem Ausschnitt der Deutschen Grundkarte sind einige Details zu erkennen, welche die 1:50.000er Karte gar nicht bieten kann.

Ich hoffen, daß sich die hier angesproche(n) Flakstellung(en) auf diesem Kartenausschnitt findet. Ansonsten liefer ich einen anderen Bereich nach.

Grüße, Eric
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Beitrag von EricZ » 19.04.2004 15:19

Hallo Carsten,

kann es sein, das die von dir beschriebenen Stellungreste etwa auf der Höhe zu finden sind, auf welcher auf der Deutschen Grundkarte der gebogene ehemalige Gleisanschluß zu sehen ist?

Rätselnd Eric

Hab in den nächsten Tagen leider kaum Zeit noch Bilder zu machen... :(

sugambrer

"In der Drucht"

Beitrag von sugambrer » 20.04.2004 21:36

Hallo,
auf den Hinweis eines kompetenten Forenusers hin ;) , habe ich mir
ein Waldstück in dem dortigen Forst angeschaut.Dabei ist mir folgende Schnitzerei an gleich 4 verschiedenen Bäumen aufgefallen,die einige hundert Meter voneinander entfernt stehen.
Dabei variierte die Endung der unteren Zahl zwischen "7" und "8".
Sieht nicht wirklich nach Initialien aus,oder?!Was könnte das sein? :?:
Schöne Grüße,
sugambrer
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Beitrag von EricZ » 22.04.2004 09:22

Moin,

wer den Wald durchkämmt, in welchem sugambrer die bilder gemacht hat wird überrascht sein über die vielen Schnitzereien in den Rinden einer Vielzahl der dort stehenden Bäume.

Seltsam ist, daß man hier keine Liebesschwüre findet, sondern eher Verewigungen, die an das tausendjährige Reich erinnern oder daran erinnern sollen.

Bei diesem Kürzel könnte es sich natürlich auch um Initialen handeln.

F v H oder F u H 1937 bzw. 1938

Ich habe keinen Schimmer, was es heißen könnte.

Der Wald dort gehört(e) der Familie Graf von Spee, aber ich glaube kaum, daß diese Kürzel damit in Zusammenhang stehen.
Es gibt aber noch einige markante Schnitzereien in diesem Waldstück, die auch sehr sehenswert sind...

Eric

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